Warren G. Harding: Leben und Karriere des US-Präsidenten (2024)

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Warren G. Harding: Leben und Karriere des US-Präsidenten (1)

Warren G. Harding galt als populär und kontrovers.

  • Warren G. Harding legte den Fokus seiner Präsidentschaft auf die Innenpolitik.
  • Er verurteilte das Lynchen als Form der Bestrafung.
  • Seine Berater waren in Schmiergeldaffären verstrickt.

Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865, † 2. August 1923) wurde in Blooming Grove, Ohio geboren. Er war ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Harding begann seine politische Karriere mit einem journalistischen Hintergrund und galt als politischer Außenseiter. Trotz dieser Umstände wurde er am 4. März 1921 zum 29. Präsidenten der USA gewählt. Er war bei seinen Anhängern wegen seiner politischen Einstellung und seiner innenpolitischen Leistungen beliebt, wurde aber gleichzeitig aufgrund diverser Skandale und Gerüchte landesweit kontrovers diskutiert. Harding verstarb überraschend während einer Tour durch British Columbia, Kanada, und konnte seine Amtszeit als Präsident nicht vollenden.

Warren G. Harding – Kindheit und Jugend

Warren G. Harding war das älteste von acht Kindern. Sein Vater, Dr. George Tryon Harding (* 12. Juni 1843, † 19. November 1928), war Farmer und unterrichtete an einer Schule in der Nähe von Mount Gilead, Ohio, bevor er schließlich Arzt wurde. Seine Mutter, Phoebe Elizabeth Dickerson Harding (* 21. Dezember 1843, † 29. Mai 1910), war Hebamme und arbeitete später ebenfalls als Ärztin. Die Familie zog 1870 nach Caledonia, Ohio, wo der Vater die lokale Wochenzeitung The Argus kaufte. Dadurch lernte Harding schon im zarten Alter von elf Jahren die Grundlagen des Zeitungsgeschäfts kennen. Nur wenige Jahre später schrieb er sich am Ohio Central College in Iberia ein. In dieser Zeit arbeitete er für die Zeitschrift Union Register.

Gemeinsam mit einem Freund veröffentlichte er in seinem letzten Jahr dort eine eigene kleine Zeitung, den Iberia Spectator. Nach seinem Abschluss 1882 zog Warren G. Harding nach Marion, einer kleinen Stadt im ländlichen Ohio, wo er einen Großteil seines Lebens verbrachte.

Warren G. Harding und seine ersten Schritte in der Politik

Nachdem er mit 17 Jahren das College abgeschlossen hatte, versuchte sich Warren G. Harding kurzzeitig als Lehrer und als Versicherungsvertreter. Er begann ein Jurastudium, brach dieses aber wieder ab. Gemeinsam mit zwei Freunden sammelte er 300 Dollar und kaufte die dem Untergang geweihte Tageszeitung The Marion Daily Star. Seine politischen Ansichten als Republikaner passten nicht zur Lokalpolitik in Marion, daher blieb der große Erfolg zunächst aus. Durch die Zeitung erhielt Harding Zugang zu einer kostenlosen Zugfahrkarte und nutzte diese, um 1884 an der Republican National Convention in Chicago teilzunehmen. Dort mischte er sich unter eine Gruppe namhafter Journalisten und ließ dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten und ehemaligen Außenminister, James G. Blaine (* 31. Januar 1830, † 27. Januar 1893), seine Unterstützung zukommen.

Als er nach Marion zurückkehrte musste er feststellen, dass der ansässige Sheriff The Marion Daily Star nun für sich beanspruchte. Während des Präsidentschaftswahlkampfes arbeitete Warren G. Harding deshalb für die demokratische Zeitung Democratic Mirror, bei der er widerwillig den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Grover Cleveland (* 18. März 1837, † 24. Juni 1908) unterstützte. Cleveland gewann die Wahl und wurde der 22. Präsident der USA.

Warren G. Hardings politische Laufbahn

Mit finanzieller Unterstützung seines Vaters kaufte Warren G. Harding die Zeitung The Marion Daily Star zurück. 1891 heiratete er Florence Kling (* 15. August 1860, † 21. November 1924), die Tochter seines größten Widersachers, Amos Kling (* 15. Juni 1833, † 20. Oktober 1913). Gemeinsam mit seiner Frau verwandelte Harding The Marion Daily Star in eine erfolgreiche Zeitung. Florence Kling stand ihm auch zur Seite, als er sich aktiv der Politik zuwandte und 1899 in den Senat von Ohio gewählt wurde. Einer Amtszeit von vier Jahren folgten zwei Jahre als Ohios Vizegouverneur. 1905 zog sich Harding aus der Politik zurück.

1910 bewarb er sich erneut für das Amt des Gouverneurs, jedoch ohne Erfolg. Die republikanische Partei war zu diesem Zeitpunkt durch die progressiven und konservativen Mitglieder tief gespalten und schaffte es nicht, die Demokraten zu besiegen. 1914 ließ sich Warren G. Harding schließlich dazu überreden, sich für den Senat der Vereinigten Staaten zur Wahl zu stellen. Er gewann gegen Joseph Foraker (* 5. Juli 1846, † 10. Mai 1917).

Warren G. Harding und die Präsidentschaftskandidatur

Für die Präsidentschaftswahl 1920 galt Theodore Roosevelt (* 27. Oktober 1858, † 6. Januar 1919) lange als Favorit der Republikaner. Als dieser am 6. Januar 1919 unerwartet verstarb, stellte sich eine Reihe an neuen Kandidaten zur Verfügung. Auch Warren G. Harding wollte Präsident werden. Außerhalb Ohios war er jedoch ein unbeschriebenes Blatt und galt deshalb bei der Republican National Convention in Chicago als Außenseiter. Durch die Unterstützung innerhalb seiner Partei erhielt er trotzdem die Nominierung. Hardings Wahlkampf drehte sich im Wesentlichen um diese Themen:

  • Er wollte zurück zu einer Politik des Isolationismus und somit das außenpolitische Wirken auf bestimmte Teile der Welt beschränken.
  • Bundesverpflichtungen sollten ebenfalls vermieden werden.
  • Er forderte eine Beschränkung der Einwanderung.
  • Die USA sollten zur Politik der Nichteinmischung zurückkehren.

Sein Wahlprogramm fand großen Anklang und eine Reihe prominenter Amerikaner unterstützten Warren G. Harding, darunter Thomas Alva Edison (* 11. Februar 1847, † 18. Oktober 1931) und Henry Ford (* 30. Juli 1863, † 7. April 1947).

Warren G. Harding als Präsident der USA

Warren G. Harding gewann die Wahl, bei der auch zum ersten Mal Frauen wählen durften. Er wurde am 4. März 1921 vor dem Kapitol in Washington, D.C. als 29. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Er wollte keine große Zeremonie und verzichtete auf die traditionelle Parade. Nach der Amtseinführung kündigte Harding seinen Urlaub an. Er reiste nach Texas, wo er Golf spielte und zum Fischen ging. Anschließend fuhr er mit dem Schiff in die Panamakanalzone.

Erst nach seiner Rückkehr in die USA nahm er seine Pflichten als Präsident auf. Er setzte seine Politik der Nichteinmischung in den Bereichen Wirtschaft und Soziales durch. Warren G. Harding vertrat eine strenge Trennung der staatlichen Gewalten und lehnte eine staatliche Überwachung der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Unter seiner Präsidentschaft wurde 1921 der Budget and Accounting Act erlassen, der dem Präsidenten die allgemeine Verantwortung für die Finanzplanung überschrieb. Im selben Jahr wurde ein Friedensvertrag zwischen dem Deutschen Reich, Ungarn und Österreich unterzeichnet. Somit war der Erste Weltkrieg für die USA formal beendet. Harding sprach sich außerdem vehement gegen das Lynchen (https://youtu.be/zR_yv8AR-FA) als Form der Bestrafung aus.

– Das Kapitol befindet sich an der First Street Southeast in Washington, D.C.

Warren G. Harding – Gerüchte und Skandale

Die Präsidentschaft von Warren G. Harding wurde von einigen Skandalen begleitet. So nutzte er seine Amtszeit unter anderem dazu, eine Reihe von Parteifreunden in verschiedenen lukrativen Ämtern unterzubringen. Sein Beraterstab war zudem in eine Korruptionsaffäre mit Bestechungsgeldern verwickelt. Harding selbst war zwar nicht Teil dieser Affäre, trug allerdings auch nicht viel zu deren Aufarbeitung bei.

Im Laufe seiner Karriere hatte er zahlreiche außereheliche Affären. Harding hatte auch eine uneheliche Tochter, für die er zwar Unterhalt zahlte, zu der er aber keinerlei Kontakt pflegte. Eines der wohl größten Gerüchte wurde von seinem Schwiegervater und Widersacher Amos Kling verbreitet. Er behauptete, dass Warren G. Hardings Vorfahren Afroamerikaner seien und er deshalb „schwarzes Blut“ in seinen Adern hätte. In einer Zeit, in der Rassismus sehr weit verbreitet war, war diese Behauptung von großer Bedeutung und kam einer Rufmordkampagne gleich. Spätere DNA-Tests und Nachforschungen konnten das Gerücht nicht bestätigen.

Warren G. Harding und sein Tod im Amt

In seiner Funktion als Präsident bereiste Warren G. Harding im Juli 1923 mit dem Schiff das Alaska-Territorium. Anschließend ging es mit dem Zug weiter nach Vancouver, Kanada. Während der Reise verschlechterte sich Hardings Gesundheitszustand und er klagte über Schwäche und Schmerzen im Bereich des Oberkörpers. Am 29. Juli 1923 diagnostizierten die Ärzte Herzprobleme und eine Lungenentzündung. Sie verordneten Bettruhe und behandelten ihn mit flüssigem Koffein und einem Medikament gegen Herzbeschwerden. Zunächst schien sich sein Zustand zu verbessern, aber Harding verstarb schließlich am 2. August 1923 im Alter von 57 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls.

Rund neun Millionen Menschen versammelten sich entlang der Bahnstrecke, als sein Sarg mit dem Zug zurück nach Washington, D.C. gebracht wurde, wo die Trauerfeier stattfand. Warren G. Harding wurde in seinem Heimartort Marion in Ohio beerdigt.

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