Samsung Galaxy S23 FE im Vergleich: Das bessere Galaxy A55 (2024)

Samsung Galaxy S23 FE versus Galaxy A55

21.6.2024 von Andreas Seeger

A-Klasse, S-Klasse, FE-Serie: Smartphone-Weltmarktführer Samsung ist auch deswegen so erfolgreich, weil er für jeden Geschmack das passende Modell anbieten kann. Die Kehrseite dieser Modellvielfalt ist aber ein Wirrwarr an Preisen und Modellen, das es schwer macht, den Überblick zu behalten. Jüngste Beispiele sind das Galaxy A55 und das Galaxy S23 FE. Beide Phones kosten um die 500 Euro, dabei ist das A55 viel schlechter ausgestattet.

ca. 6:05 Min

Vergleich

Der Preis in Theorie und Praxis

Bei Samsung weist das A vor der Nummer ein Smartphone als Mittelklasse aus, während das S die Premium-Serie bezeichnet. Aber während ein Galaxy S24 (436 von 500 Punkten im connect-Test) mit einer UVP von 949 Euro an den Start geht, kostet das Galaxy A55 (383 von 500 Punkten im connect-Test) in der maximalen Ausbaustufe mit 256 GB 529 Euro. Samsung hat die FE-Serie auch eingeführt, um die Angebotslücke zwischen 950 Euro und 550 Euro zu füllen. Das aktuelle Modell Galaxy S23 FE (414 von 500 Punkten im connect-Test) ist Anfang 2024 mit einer UVP von 699 Euro in den Verkauf gestartet.

Bei einem Massenanbieter wie Samsung gibt es aber häufig einen großen Unterschied zwischen der Unverbindlichen Preisempfehlung zum Marktstart und dem realen Preis im Geschäft oder beim Online-Händler. Momentan bekommt man das Galaxy S23 FE bereits für 479 Euro - und damit zum gleichen Preis wie das Galaxy A55 beim Marktstart im März 2024. Diese UVP ist mittlerweile ebenfalls der Realität zum Opfer gefallen. Aktuell bekommt man das A55 für 399 Euro.

Hier nochmal der Überblick:

• Galaxy S23 FE: 699 Euro UVP, aktueller Preis: 479 Euro
• Galaxy A55: 479 Euro UVP, aktueller Preis 399 Euro

In der Folge werden wir zeigen, warum das Galaxy S23 FE der klar bessere Deal ist, auch wenn man dafür mehr Geld ausgeben muss.

Design, Haptik, Formfaktor

• Galaxy S23 FE: 6,4 Zoll Display, 158 x 77 Millimeter und 209 Gramm, IP68
• Galaxy A55: 6,6 Zoll Display, 161 x 77 Millimeter und 213 Gramm, IP67

Beginnen wir mit der Größe: Das Galaxy S23 FE ist etwas kompakter und leichter als das A55, auch weil es das kleinere Display hat. Der Unterschied ist aber nicht groß. Bei beiden Smartphones fallen die Ränder um das Display zu breit aus und sie sind noch dazu unsymmetrisch - die chinesische Konkurrenz baut in dieser Preisklasse enger an der Kante. Besonders modern sieht weder das S23 FE noch das A55 aus, wir hätten uns zumindest für das S23 FE gewünscht, dass Samsung enger an der Kante baut.

Bei der Haptik gibt es dagegen keine Unterschiede, beide Phones bestehen aus Glas und Aluminium, bei beiden nimmt der Metallrahmen die gesamte Breite ein und wirkt sehr massiv. Beim A55 ist er jedoch plan geschliffen, während die Seiten beim S23 FE leicht gerundet sind. Damit liegt es besser in der Hand.

Beide Smartphones sind wasserfest, dabei hat das S23 FE mit IP68 (statt IP67) aber die höhere IP-Zertifizierung. Das spielt zwar im Alltag keine Rolle (sowohl IP67 als auch IP68 bedeuten, dass die Phones einen Untertaucher vertragen, bei IP68 ist der Zeitraum etwas länger), aber wir wollen es nicht unerwähnt lassen.

Display: Zwei solide und preisgerechte OLEDs

• Galaxy S23 FE: 6,4 Zoll Display, 2.340 x 1.080 Pixel, 120 Hertz
• Galaxy A55: 6,6 Zoll Display, 2.340 x 1.080 Pixel, 120 Hertz

Samsung baut bei beiden Smartphones OLEDs mit erweiterter Full-HD-Auflösung und schneller 120-Hertz-Bildwiederholrate ein. Auch mit Blick auf die Darstellungsqualität liegen die Phones gleichauf, Kontrastausbeute, Blickwinkelstabilität und Leuchtkraft sind preisgerecht, nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Der Boost ist dagegen überzeugend, in der Sonne drehen die Phones fast bis auf 1.000 Candela auf. Auch im Freien kann man den Displayinhalt also noch gut sehen.

Prozessor: Das Galaxy S23 FE ist performanter

• Galaxy S23 FE: Exynos 2200, 8-Kerner mit maximal 3 GHz
• Galaxy A55: Exynos 1480, 8-Kerner mit maximal 2,75 GHz

Beim Galaxy S23 FE baut Samsung den Exynos 2200 ein, ein älterer Prozessor, der seine Premiere 2022 in der Top-Serie Galaxy S22 feierte. Ist ein solches Modell 2024 noch zeitgemäß? Die Antwort lautet ganz klar: ja. Die Leistungswerte bewegen sich auf einem gehobenen Mittelklasse-Niveau, das nicht weit vom Tensor G3 aus Googles Top-Serie Pixel 8 entfernt ist und auch aufwändige 3D-Spiele erlaubt. Der Prozessor läuft unter Dauerlast stabil durch und vor allem gibt er sich in allen Benchmarks klar besser als der Exynos 1480, der im Galaxy A55 steckt.

Connectivity: Galaxy S23 FE mit DeX und WiFi 6E

Beide Smartphones sind mit 2 Steckplätzen für Nano-SIM und einer eSIM-Option ausgestattet, man hat also die maximale Wahlfreiheit, wenn man zwei SIM-Karten nutzen möchte. Auch bei den Connectivity-Standards unterscheiden sich die Phones nicht, es wird jeweils 5G, Bluetooth 5.3 und NFC geboten.

Im WiFi-Netz hat das S23 FE jedoch die Nase vorn, es unterstützt nicht nur WiFi 6E (das A55 kann nur WiFi 6), es überträgt die Daten fast doppelt so schnell, wie unsere Messungen zeigen. Ein weiterer Vorteil: Statt USB 2.0 (A55) wird der schnelle 3.1-Standard inklusive DisplayPort unterstützt. Damit wird auch Samsungs bewährter Desktop-Modus DeX möglich, der das Smartphone in einen Mini-PC verwandelt, wenn man noch Tastatur, Maus und Bildschirm koppelt).

Kamerasystem: Eine dritte Brennweite

Das Galaxy S23 FE überrascht mit einem Kamerasystem, das sich dicht dran bewegt an den teuren Modellen der S-Serie. Das gilt sowohl für die Ausstattung mit drei Brennweiten (Ultraweitwinkel, Weitwinkel, 3x Zoom) als auch für die Qualität. Die Hauptkamera schneidet überragend ab, wenn man die 50-Megapixel-Option aktiviert. Aber auch mit 12 Megapixel gelingen starke Fotos. Qualitativ muss man kaum Abstriche gegenüber einem S23 oder einem S24 machen, einzig das Ultraweitwinkel schwächelt, Das ist auch die einzige Brennweite, auf der das Galaxy A55 mithalten kann, davon abgesehen schneidet dessen Kamerasystem viel schlechter ab.

Dem A55 fehlt zudem eine Telebrennweite - bei der dritten Optik handelt es sich nur um ein Makroobjektiv. Mit dem S23 FE macht man also nicht nur die besseren Fotos, man kann auch in guter Qualität zoomen. Hier die connect-Wertung für die Kamerasysteme im Vergleich:

Software und Updates: Wieder ein Punkt für das S23 FE

Als Betriebssystem ist bei beiden Smartphones die aktuelle Version 6 von Samsungs One UI installiert. Als Systembasis dient Android 14. Beide Phones bekommen "4+5", also vier neue Android-Generationen und fünf Jahre lang Sicherheitsupdates. Mehr geht in dieser Preisklasse kaum.

Bei der Software gibt es nur einen wichtigen Unterschied: Während das Galaxy S23 FE die von der S24-Serie bekannten KI-Funktionen per Update erhalten hat ("Galaxy AI"), gehen Nutzer der A-Serie leer aus. Die Galaxy AI gibt es exklusiv für die S-Serie und für die Foldables von Samsung.

Funk und Akustik: Galaxy A55 im Vorteil, aber mit Messproblemen

Zu den Mobilfunkeigenschaften können wir nur begrenzte Aussagen treffen, da es uns im Testlab trotz vieler Versuche nicht gelungen ist, beim Galaxy A55 5G über alle Bänder zu messen. Immerhin für das in Deutschland wichtige 5G-Band n78 (3,5 GHz) konnten wir Daten gewinnen, hier erreicht das A55 eine hohe Sendeleistung von 17,7 dBm. Das ist mehr als beim S23 FE, das hier keine so gute Figur macht. Im LTE- und im 5G-Netz ist die Sendeleistung zu niedrig, im 5G reicht es immerhin noch knapp für eine gute Gesamtnote. In der Summe sehen wir hier das A55 vorne.

Bei der Akustik kehrt sich das Bild dagegen um, das S23 FE gibt Gesprächspartner einen Tick lauter und natürlicher wieder, der Vorsprung ist aber klein. Im Prinzip bieten beide Phones eine gute Akustik beim Telefonieren.

Akku und Aufladen: Das S23 FE kann Qi

Das Galaxy A55 gehört mit 15:34 Stunden in unserem genormten Laufzeittest zu den besonders ausdauernden Smartphones, die auch mal zwei Tage ohne Steckdose schaffen. Da kann das S23 FE nicht mithalten, mit 11:55 Stunden wird aber eine respektable Laufzeit erreicht. Beide Phones können mit maximal 25 Watt geladen werden, damit dauert es etwa anderthalb Stunden, bis die Akkus wieder bei 100 Prozent stehen.

Im Gegensatz zum A55 kann man das S23 FE auch kabellos laden.

Fazit: Geheimtipp von Samsung

Unseren Test zum Galaxy S23 FE haben wir betitelt mit "Teurer Geheimtipp". Seitdem ist der Preis um mehr als 200 Euro gesunken und das Adjektiv "teuer" kann man streichen. Mit dem aktuellen Preisschild von unter 500 Euro gehört das S23 FE klar zu den Samsung-Smartphones mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Wir empfehlen unbedingt, das Galaxy A55 links liegen zu lassen und etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Man bekommt dafür das klar bessere Smartphone. Allein das Kamerasystem mit den 3 Brennweiten ist den Aufpreis Wert.